“My name is Captain Jack Sparrow,
-ah, I take it some of you have heard of me.”




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Donnerstag, 12. Juni 2008

::: St. Geran 1737 :::

Aloha Mateys, 
heute darf ich euch das zweite Schiff 
meine kleinen Flotte vorstellen, 
das mir eine gute Freundin zum Geschenk gemacht hat. 

Dieses Schiff ist 53cm x 43cm x 9cm gross, 
handgefertigt mit Leinensegeln und steht auf einem Holzsockel, 
mit dem Name St. Geran 1737. Doch nun sweget und lauschet 
zu der Geschichte, des einstig stolzen Schiffes. Gehabt euch wohl.

Dankt an Deck
der J A C K


"Ich wünschte", schreibt Bernardin de Saint-Pierre 
im programmatischen Vorwort zu "Paul und Virginie",
"mit der Schönheit der Tropennatur die moralische Schönheit 
einer kleinen Gesellschaft zu verbinden. 

Dabei beabsichtigte ich den Beweis von
mehreren großen Wahrheiten herzustellen,
z. B. von der, daß unser Glück einzig und allein
auf einem natur- und tugendgemäßen Wandel beruht. 

Ich brauchte nicht erst einen Roman zu ersinnen, 
um glückliche Familien zu schildern.
Ich kann versichern, daß Diejenigen, von denen ich sprechen will,
wirklich gelebt haben, und daß ihre Geschichte in den Hauptbegebenheiten wahr ist."

Damit sind wesentliche Faktoren des Erfolges genannt: 
die rousseauistische, zivilisationskritische Moral, 
die farbenreiche Schilderung einer exotischen Landschaft 
und der Anspruch auf >Wahrheit<>



Paul und Virginie sind die einzigen Kinder
zweier alleinstehender Frauen, Frau de la Tour und Margarete, 
die mit einem Sklavenpaar, Domingo und Marie, abgeschieden, 
außerhalb der Stadt und abseits des Verkehrs, 
in zwei benachbarten Hütten für sich leben, 
in engerem Kontakt nur mit einem stets hilfsbereiten Nachbarn, 
dem nachmaligen Erzähler der Geschichte. 

Der Handlungsort, wie er sich nach dem Tod beider Familien 
und in der Erinnerung darstellt, wird wie folgt beschrieben:


Seitwärts gegen Osten von dem Berge,
welcher sich hinter Port-Louis auf Isle-de-France erhebt,
sieht man in einem vormals angebauten Landstrich die Ruinen
zweier kleinen Hütten. Sie liegen beinahe in der Mitte
eines von großen Felsen gebildeten Beckens, das nur eine einzige Öffnungen
gegen Norden hat. Zur Linken gewahrt man den Berg,
welcher der Hügel der Entdeckung heißt,
und von wo aus die Schiffe signalisiert werden, die an der Insel landen,
und am Fuße dieses Berges die Stadt Namens Port-Louis;
zur Rechten sieht man den Weg, welcher von Port-Louis
in das Quartier der Pompelmusen führt;
dann die Kirche dieses Namens, welche sich mit ihren Bambuszugängen
mitten in einer großen Ebene erhebt, und weiter hin einen Wald,
der sich bis an die äußersten Enden der Insel ausdehnt.

Vor sich hat man an den Küsten des Meeres die Bucht des Grabes,
ein wenig rechts davon das unglückliche Vorgebirge
und darüber hinaus die offene See, über deren Wasserspiegel
einige unbewohnte Inselchen zum Vorschein kommen,
unter anderen der sogenannte Richtkeil,
welcher einer Bastei mitten in den Fluten gleicht.

(Übersetzung: G. Fink, 1840)


In diesem Landstrich lebt eine kleine Gesellschaft: 
zwei alleinstehende Mütter mit ihren Kindern, 
das Sklavenehepaar Domingo und Marie sowie ein Hund. 

Frau de la Tour wie Margarete haben gesellschaftliche Konventionen verletzt, 
indem die eine unstandesgemäß geheiratet, die andere ein uneheliches Kind, 
den "Bastard" Paul, zur Welt gebracht hat. Als >Aussteiger<>


Die Stimme des Volks, die bei den Monumenten,
welche man dem Glanz der Könige errichtet,
schweigt, hat einigen Theilen dieser Insel Namen gegeben,
die das Schicksal Virginiens verewigen werden.

Nahe bei der Insel Ambra, mitten unter Klippen, ist ein Ort,
den man die Durchfahrt des St. Geran nennt, vom Namen des Schiffes,
mit dem sie aus Europa zurückkehrte.

Der äußerste Teil jener langen Erdzunge,
welche Sie drei Meilen von hier erblicken,
und die halb von den Wellen des Meeres bedeckt ist,
welche das Schiff den Tag vor dem Sturme nicht umsegeln konnte,
um in den Hafen zu gelangen, heißt das unglückliche Vorgebirge,
und gerade vor uns am Ausgang dieses Tales erblicken Sie die Grabesbucht,
wo Virginie im Sande begraben gefunden wurde, gleich als hätte das Mee
r ihre Leiche den Ihrigen bringen und dadurch ihrer Schamhaftigkeit
die letzte Ehre erweisen wollen, auf demselben Ufer,
das sie durch ihre Unschuld geehrt hatte.

(Übersetzung: G. Fink, 1840)


"Paul und Virginie" wurde zu einem Best- und Longseller, 
in ca. 30 Sprachen übersetzt und vielfach illustriert;
der Stoff regte zu Gemälden und Plastiken sowie zu mehreren Opern
(Rudolf Kreutzer, 1791; Jean François Le Sueur, 1794; Victor Massé, 1876) an.

Paul und Virginie gelten noch heute als 
"der Romeo und die Julia von Mauritius", 
die Insel ist voll der Erinnerungsorte.

Eine vollständige, reich illustrierte Übersetzung
(Paul und Virginie. Von J. H. Bernardin de Saint-Pierre. 
Neue Uebertragung durch G. Fink, Pforzheim, Verlag Dennig,
Finck u. Co. 1840) ist als elektronischer Text 
verfügbar im Projekt Gutenberg-DE.

Französischer Text (Document fourni par la société Bibliopolis).


Le St. Geran das Schiff,
auf dem Virginie nach Mauritius zurückkehrt
und mit dem sie untergeht.


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